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Lingualpfeife

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Kann das gut gehen?

Steven Wucherpfennig über das #Linguspecialmeet

Steven als Kreuzträger am Ende der Vesper beim #LinguSpecialMeet


Seit geraumer Zeit bin ich Mitglied in verschiedenen Gruppen der Lingualpfeifen-Community. Ursprünglich bin ich auf den Kanal Lingualpfeife das erste Mal über Orgelvideos auf Youtube gestoßen. Nachdem der Ort und der Termin für das Specialmeet feststanden, verhielt ich mich mit einer Zu- oder Absage sehr zurückhaltend. Würde das zeitlich machbar sein? Mein Studium befand sich gerade in einer arbeitsintensiven Phase, sodass ich neben einem Praktikum für ein Mitglied des Hessischen Landtages noch eine methodische Hausarbeit abzugeben hatte, die allerdings 2 Wochen vor dem Abgabetermin nur als Konstrukt in meinem Kopf existierte. Doch statt das zu akzeptieren, hakte Ludwig in seiner gewohnt freundlichen, aber bestimmten Art, die kein Nein akzeptiert, nach und empfahl mir das Specialmeet als Pause vom Stress. So meldete ich mich schließlich an.

Nach etwas Überredungskunst war dann auch der Eichsfelder Mitfahrer gefunden. Als ich am Samstag um 6 Uhr von Duderstadt in Richtung Würzburg startete, stellte sich für mich die Frage: Kann das gut gehen? Du kennst sämtliche Personen nur über die virtuelle Welt. Wie mag das jetzt im „real Life“ ablaufen und erfüllen sich die Vorstellungen, die man an die anderen durch die Konversationen hat?

Angekommen in Würzburg, musste ich nach der 3-stündigen Autofahrt erstmal etwas abspannen, so dass ich mich zu den Laudes einfach nur als Beter in die Bank setzte. Doch bereits hier sollte ich nicht enttäuscht werden. Eine festliche Liturgie bildete den Auftakt des Tages.



Nach einer Vorstellungsrunde ging es dann in die verschiedenen Workshops. Mein Weg führte mich zunächst in die Sakristei von St. Laurentius, wo ich zusammen mit einigen weiteren Liturgiebegeisterten als Statisten für den Orgelimprovisationsworkshop fungierte. Zwar waren es „nur“ liturgische ‚Trockenübungen‘ (abgesehen vom überdurchschnittlichen Weihrauchkonsum, den ich selber sehr förderte), wir hatten aber gleichzeitig alle viel zu lachen.

Am Nachmittag widmete ich mich dann dem Gregorianischen Choral. In den Liturgien der Mittagshore, der Vesper und des Pontifikalamtes durfte ich in unterschiedlichen Diensten mitwirken. Ob als Thuriferar, Kruziferar oder Mitrafer, so befand man sich immer mitten im liturgischen Geschehen. Viele der Community-Mitglieder waren auch als eine Art „Allzweckwaffe“ unterwegs. So reparierten wir auch ein sehr instabiles Pluviale kurz vor der Vesper.



Als besonderes Geschenk empfand ich die Teilnahme von Weihbischof Dr. Christian Würtz aus dem Erzbistum Freiburg. Einmal vermochte er es, durch seine einfache und unkomplizierte Art schnell einen guten Draht zu allen herzustellen und kurzerhand in der Sakristei nach den Instagram-Namen der Ministranten zu fragen. Andererseits sprach mich seine Predigt im Pontifikalamt persönlich an, wie bislang nur selten.



Als Abschluss des Tages durfte ich dann bei der Feier der Komplet meinen „eigentlichen“ liturgischen Dienst ausüben, als einer der Kantoren. Dieser stimmungsvolle Abschluss in der dunklen Laurentiuskirche bildete für mich den Schluss des Treffens, da ich am nächsten Morgen bereits wieder in meiner Heimatgemeinde gebraucht wurde. Die Rückfahrt war, im Vergleich zur Hinfahrt, stiller. Mein Mitfahrer und ich ließen den Tag vor dem geistigen Auge Revue passieren.

„Kann das gut gehen?“ – Ja, es ist gut gegangen und nicht nur das. Aus online wurde offline. Dieses Treffen war eine Stärkung des persönlichen Glaubens für den Alltag. An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an alle für die wundervollen und tiefgründigen Gespräche. Ein besonderer Dank an Ludwig, dass du nicht lockergelassen hast, als es um die Anmeldung ging.

Das nächste reale Treffen mit ihm ergab sich schneller als gedacht. Diesmal durfte ich Ludwig in „meiner“ Duderstädter Basilika willkommen heißen. Direkt aus einem der Kirchtürme streamten wir das Einläuten des neuen Kirchenjahres und ich konnte etwas von meiner Heimatregion und meiner Heimatstadt erzählen.




Dieses „Nachtreffen“ klang mit der gemeinsamen Feier der Vorabendmesse in der Basilika aus. Weitere Community-Mitglieder sind im Eichsfeld immer gern gesehene Gäste.

Auf bald
Steven




Veröffentlicht: 02.12.2019

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